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Friseurauszubildende verdienen ab September 2018 im Durchschnitt um 30% mehr

Fachverband und verdi beantragen gemeinsam bei Land und Bund, die Tarifverträge für allgemeinverbindlich zu erklären.




Der Fachverband Friseur und Kosmetik Baden-Württemberg hat sich mit dem ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg auf zwei neue Tarifverträge für die Friseurbranche geeinigt. Ein Entgelttarifvertrag und ein Ausbildungsvergütungs-Tarifvertrag wurden unterzeichnet. Beide Seiten waren sich darin einig, dass der letztmalig 2007 angepasste Entgelttarifvertrag einer Novellierung nicht nur hinsichtlich der Entgelte, sondern auch der Entgeltstufen und der allgemeinen Praktikabilität für den Anwender aktualisiert werden musste.

Ab dem 01.05.2018 gibt es nur noch 5 Entgelstufen. In der Entgeltstufe II beispielsweise, die automatisch nach einem Jahr Tätigkeit als Geselle im Salon Anwendung findet, wird zukünftig ein Stundenlohn von Euro 10,30 pro Stunde entlohnt. Die Tarifpartner haben sich auf eine automatische Anpassung der Entgeltstufen verständigt. Die nächste Erhöhung ist zum 01.08.2019 fällig.

Für die Arbeitgeberseite verhandelten Dirk Reisacher, Boris Aierstock, Boris Gassert und Matthias Moser. „Wir können von einem erfolgreichen Tarifabschluss für das Friseurhandwerk im Südwesten sprechen. Das neue Tarifvertragsgesetz eröffnete uns neue Verhandlungsspielräume, die wir genutzt haben“, so Dirk Reisacher aus Biberach, Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft und Soziales.

Die bisherige Prämienentgeltregelung gilt allgemein als nicht mehr zeitgemäß und wurde aus dem neuen Vertragswerk gestrichen. Die Verhandlungspartner waren sich darin einig, dass Arbeitnehmer mit ihrem Arbeitgeber umsatzabhängige Prämienvereinbarungen – ohne tarifliche Vorgaben – verhandeln sollen.

„Dem Ausbluten des Friseurhandwerks durch Mangel an qualifizierten Nachwuchsfachkräften kann nur durch eine gediegene Anpassung der Ausbildungsvergütungen entgegengewirkt werden,“ sagt Boris Aierstock, Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft und Soziales. Ab dem 01.09.2018 erhalten Azubis z.B. im dritten Lehrjahr Euro 715 pro Monat. Ein Jahr später sind es dann nochmals Euro 10,- mehr. Im Durschnitt sind die Ausbildungsvergütungen, letztmalig 2007 angehoben, jetzt um
30% gestiegen.

Es sollen zukünftig wieder regelmäßig Konsultationen und Tarifverhandlungen durchgeführt werden. „In Einvernehmen mit ver.di haben wir für beide Tarifvertragswerke die Allgmeinverbindlichkeit beantragt. Dies gilt insbesondere für die Ausbildungsvergütungen, die allen Auszubildenden eine angemessene und verlässliche Vergütung gewähren soll“, meint Landesgeschäftsführer Matthias Moser zuversichtlich.

Die Tarifverträge sind demnächst gegen eine Schutzgebühr beim Fachverband erhältlich.

Medieninformation als Download (PDF)

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